Carsten Linnemann, Vorsitzender der Programm- und Grundsatzkommission der CDU, hat vorgeschlagen, dass Rentnerinnen und Rentner, die weiter arbeiten möchten, künftig bis zu einer Höhe von 2.000 Euro steuerfrei hinzuverdienen dürfen sollen. Wenige Tage zuvor hatte Linnemann vorgeschlagen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Überstunden machen, das Gehalt aus Überstunden ebenfalls steuerfrei bekommen sollen. Hierzu erklärt der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Franz-Robert Liskow:
„Wer länger oder mehr arbeiten möchte, der soll auch etwas davon haben. Die Verbesserungen bei der Rente, die unter CDU-Führung durchgesetzt worden waren, etwa die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren, vor allem aber die Mütterrente, waren wichtige Schritte hin zu mehr Rentengerechtigkeit. Jetzt muss es darum gehen, etwas für diejenigen Rentnerinnen und Rentner zu tun, die trotz Rente weiterarbeiten möchten. Wer im Alter noch fit ist und weiter arbeiten möchte, etwa in Teilzeit, sollte auf das Verdiente keine Steuern mehr zahlen müssen. Vom Gerechtigkeitsaspekt abgesehen würde diese Maßnahme dabei helfen, den Fachkräftemangel etwas zu mindern, auf den Deutschland zusteuert.
Auch die Diskussion um steuerfreie Überstunden muss man offen führen. Egal wie man zu Überstunden in der Sache steht, ich halte es für richtig, das Gehalt für Überstunden steuerfrei auszuzahlen. Wenn staatlicherseits Überstunden als Ausnahme und als im Prinzip zu vermeiden definiert werden, dann gibt es gute Argumente dafür, dass der Staat durch die Steuerprogression nicht auch noch überproportional daran verdient. Es ist jedenfalls naheliegender, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer direkt steuerlich zu entlasten, statt ihnen über ineffiziente und teure Umverteilungsmechanismen Geld zurückzugeben, das sie zuvor als Steuer abführen mussten.
Wer dem Fachkräftemangel wirksam begegnen will, muss auch Leistungsanreize setzen. Die CDU unterbreitet erneut gute Vorschläge, die weit über den Status quo hinausgehen.“